Das von Karl Friedrich
Schinkel 1821 errichtete Schauspielhaus
begründete nicht nur den Ruhm des Architekten, sondern auch
den Ruf des Gendarmenmarktes als einer der schönsten Plätze
Europas. Drei Wochen nach seiner Eröffnung erlebte das Haus
mit der Uraufführung von Carl Maria von Webers Oper „Der
Freischütz" seine alles überragende Stemstunde. Fanden
im Schauspielhaus auch weiterhin glanzvolle musikalische Veranstaltungen
statt - erinnert sei hier nur an die umjubelten Gastspiele Franz
Liszts und Niccolo Paganinis sowie an die Berliner Erstaufführung
von Richard Wagners „Der Fliegende Holländer" unter der Leitung
des Komponisten - so wurde doch in erster Linie Theatergeschichte
geschrieben. Besonders unter den Intendanten Leopold Jeßner
und Gustaf Gründgens galt der Gendarmenmarkt als erste Theateradresse
in Deutschland.
Das im II. Weltkrieg zerstörte
Bauwerk wurde 1984 als Konzerthaus mit den drei Spielstätten
Großer Saal, Kleiner Saal und Musikclub wiedereröffnet.
Die Fassade war in ihren ursprünglichen Zustand versetzt
worden, die neue Bestimmung eines Spielortes für Konzerte
hatte jedoch eine andere, dem Schinkelschen Stil nachempfundene
Gestaltung der Innenräume erfordert. Die künstlerische
Geschichte des Hauses wird seither mit einem an musikalischen
Höhepunkten reichen Spielplan fortgeschrieben.
Ca. 550 Veranstaltungen pro Saison finden
im Großen Saal, Kleinen Saal und im Musikclub statt.
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Gendarmenmarkt
Das Konzertangebot umfaßt Abonnementreihen, thematische
Zyklen und Sonderkonzerte, die das Spektrum der alten, klassischen
und modernen Musik in seiner ganzen Vielfalt bis hin zu echten
Raritäten und Spezialitäten präsentiert.
Den gewichtigsten Beitrag leistet das
Orchester des Hauses - das Berliner
Sinfonieorchester (BSO) - das gemeinsam mit zahlreichen Solisten
der internationalen Szene und Dirigenten vom Range Kurt Sanderlings
(Ehrendirigent), Michael Gielens (Erster Gastdirigent), Eliahu
Inbals und Jac van Steens fast ein Viertel der Eigen- veranstaltungen
des Konzerthauses bestreitet. Darüber hinaus finden Zyklen
wie „Kammerorchester Intemational" eine Kooperation mit dem
Barbican Centre London, die regelmäßig Orchester
wie die „Academy of St. Martin-in-the-Fields" und das Amsterdamer
Barock-Orchester" an den Gendarmenmarkt führt. „Verklungene
Feste", eine Reihe mit Rekonstruktionen historisch bedeutsamer
Konzerte und die Veranstaltungen mit der „Akademie für
Alte Musik Berlin" regelmäßig ein begeistertes
Publikum.
Festivals wie die alljährlich im
Oktober
stattfindenden „Berliner Tage für
Alte
Musik" erfreuen sich weit über
die Grenzen Berlins hinaus großer Nachfrage.
Galaveranstaltungen wie die Verleihungen
der „Goldenen Kamera" und des „Kritikerpreises der Berliner
Zeitung" finden bundesweit ein großes Medienecho, ebenso
das sommerliche „Classic Open Air" am Gendarmenmarkt.
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